Beitrag vom 27.06.2019
Neues Angebot für psychisch kranke Wohnungslose
Psychische Erkrankungen nehmen zu. Mit „Intensiv Betreutes Wohnen“ und dem Tagestreff „Wintergarten“ bietet die Heilsarmee ein innovatives Konzept.
Eine Evaluierung der Wiener Wohnungslosenhilfe aus dem Jahr 2012 ergab, dass 39 Prozent aller Befragten von psychischen und seelischen Beschwerden betroffen sind. Weitere 30 Prozent gaben an, von einer Suchtthematik, die ebenfalls den psychischen Erkrankungen zugeordnet ist, belastet zu sein. Der Verband der Wiener Wohnungslosenhilfe nimmt in der Praxis eine Steigerung der psychisch Erkrankten dar.
Das Intensiv Betreute Wohnen (inBEWO)
Eine wichtige Besonderheit des vom Fonds Soziales Wien geförderten Angebotes ist der großzügig betreute Rahmen der Betreuung. Denn psychisch Erkrankte brauchen Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen, z. B. um eine Behandlung zu beginnen. Sie berichten, dass Ihnen vor allem Wohnraum und damit verbunden Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten fehlen. Hier setzt inBEWO an, indem es Wohnraum und einen geschützten Rückzugsort, den Tagestreff Wintergarten, im Stuwerviertel anbietet. Hier können sich BewohnerInnen frei von Konsumzwang treffen. Das BewohnerInnentreffen bietet die Möglichkeit zur Mitsprache und Mitbestimmung, z. B. bei der Einrichtung des Tagestreffs oder bei Ausflügen. Ziel ist gesellschaftliche Inklusion.
„Wohnungslos oder Obdachlos zu sein ist eine große Belastung für die Betroffenen. Für Menschen, die zusätzlich noch mit einer psychischen Erkrankung zu kämpfen haben, sind geschützte Orte ganz essentiell für die eigene Stärkung und Stabilisierung. Mit dem neuen Angebot leistet die Heilsarmee Österreich einen wichtigen Beitrag für die Betreuung psychisch kranker wohnungsloser Menschen. Mit der Förderung des Fonds Soziales Wien wird das Angebot ausgebaut“, so FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer bei der Eröffnung.
27. Juni 2019